Wie in allen Städten so sind auch in Essen die Corona-Testzelte im Frühjahr wie Pilze aus dem Boden geschossen. Die Einrichtung und der Betrieb dieser Testzentren waren für die AfD-Fraktion im Stadtrat Anlass zu einigen Fragen an die städtische Verwaltung. Darunter auch die Frage nach der Testzahl.
Demnach haben die Testbetreiber bis Ende Juni in Essen fast 820.000 durchgeführte Schnelltests an das Gesundheitsamt gemeldet. Davon waren etwa 1900 Personen positiv, was einem Prozentsatz von 0,23 % entspricht.
Wenn man berücksichtigt, dass nach einem positiven Schnelltest noch der genauere PCR-Test folgt und dieser erfahrungsgemäß für weitere Personen ein negatives Ergebnis feststellt, dann wird der Prozentsatz der Corona-Positiven noch geringer als die oben genannten 0,23 %. Als Schlussfolgerung kann man aus diesen Zahlen eine äußerst geringe Verbreitung von Corona in der Essener Bevölkerung feststellen und demzufolge auch die Frage stellen, ob die auf allen Ebenen hochdramatisch geführte Diskussion dem gerecht wird.
Lukrative Einnahmequelle
Für die Testbetreiber waren die aufgestellten Testzelte ein lukratives Geschäft. Wenn der für einen Test abgerechnete Betrag von 18 € so stimmt, dann wurden allein für die Stadt Essen etwa 14,8 Millionen € den Krankenkassen in Rechnung gestellt.
Eine derart einfach sprudelnde Geldeinnahmequelle hat bei einigen Betreibern dann offensichtlich betrügerische Absichten ausgelöst und zur Angabe gefälschter Zahlen geführt. Ein nicht ausreichendes Kontrollsystem vor Ort hat es nicht gegeben. Den Schaden haben jetzt die Krankenkassen, vermutlich auch zum Nachteil der Beitragszahler.