Presseberichte teilweise unvollständig und nicht objektiv
Mit seiner Rede vom 02.Juni 2018 hat Alexander Gauland für viel Aufsehen gesorgt. So wie die Sache dann aber in vielen Medien präsentiert wurde, hat er den Sachverhalt allerdings nicht zum Ausdruck gebracht. Es wurden von ihm weder Verbrechen der Nazis verharmlost, noch in Abrede gestellt und die Benennung herausragender Leistungen deutscher Juden gehörte ebenfalls zu seiner Rede, die eine rein zeitgeschichtliche Betrachtung war.
Wer hier nationalsozialistische Tendenzen erkennen will, muss schon eine recht abenteuerliche Phantasie haben.
Leider werden in vielen Presseberichten nur ein oder zwei Sätze aus dem Redezusammenhang herausgenommen, um dann als Grundlage für eine sinnabweichende Interpretation zu dienen. Diese Art der Berichterstattung ist weder vollständig noch objektiv und will vermutlich bewusst diffamieren.
Damit man sich selbst ein Urteil über die Gauland-Rede machen kann, haben wir den Originalredeabschnitt nachfolgend abgedruckt:
„Aber wir wollen weder in der Welt noch in Europa aufgehen. Wir haben eine ruhmreiche Geschichte, die länger dauerte als 12 Jahre. Und nur wenn wir uns zu dieser Geschichte bekennen, haben wir die Kraft, die Zukunft zu gestalten.
Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die 12 Jahre. Aber, liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte.
Und die großen Gestalten der Vergangenheit von Karl dem Großen über Karl V. bis zu Bismarck sind der Maßstab, an dem wir unser Handeln ausrichten müssen. Gerade weil wir die Verantwortung für die 12 Jahre übernommen haben, haben wir jedes Recht den Stauferkaiser Friedrich II., der in Palermo ruht, zu bewundern. Der Bamberger Reiter gehört zu uns wie die Stifterfiguren des Naumburger Doms.
Liebe Freunde, denken wir immer daran, dass ein deutscher Jude, Ernst Kantorowicz, den Ruhm des Stauferkaisers beschrieben hat. Nein, der Islam gehört nicht zu uns. Unsere Vorfahren haben ihn 1683 vor Wien besiegt. Aber das deutsche Judentum von Ballin und Bleichröder über Rathenau und Kantorowicz war Teil einer deutschen Heldengeschichte, die Hitler vernichten wollte.
Liebe Freunde, uns muss man nicht vom Unwert des Nationalsozialismus überzeugen. Wir haben diesen Unwert im Blut. Aber, liebe Freunde, wer eine Rot-Kreuz-Flagge aus den letzten Tages des Kampfes um Berlin entsorgt, hat keine Achtung vor soldatischen Traditionen, die es jenseits der Verbrechen auch in der Wehrmacht gab.“